Borken. Die Auswirkungen, die der Krieg in der Ukraine hat, sind längst auch bei uns angekommen. Erst vor wenigen Tagen rief die Bundesregierung zum Energiesparen auf und setzte zeitgleich die erste Stufe des dreistufigen Notfallplans Gas in Gang.
Dieser Aufgabe stellen sich auch Stadt und Stadtwerke Borken. „Wir sehen uns in dieser Frage in einer Vorbildfunktion. Jeder von uns kann mit kleinen Komforteinbußen seinen beschränkten, aber wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und Frieden leisten.“ sagt Ron Keßeler, Geschäftsführer der Stadtwerke Borken. Die Versorgung der Bevölkerung mit dem Energieträger Gas gehört schließlich zum Kerngeschäft der Stadtwerke. „Jeder eingesparte Kubikmeter Gas trägt derzeit dazu bei, dass wir unabhängiger von russischen Gaslieferungen werden.“, macht der Stadtwerke-Chef deutlich. „Daher freuen wir uns, wenn sich viele Unternehmen und Private gleichermaßen mit der Frage der Energieeinsparung auseinandersetzen und wir so als Gesellschaft das Risiko von Versorgungsengpässen reduzieren.“
Konkret werden die Stadtwerke Borken im Aquarius und der Schwimmhalle Weseke die Wassertemperatur je nach Becken moderat um 1-3 Grad absenken. „Das volle Leistungsangebot unserer Bade- und Saunalandschaft bleibt bestehen und wir sind uns sicher, dass unsere Gäste den kaum spürbaren Komfortverzicht auch verständig in Kauf nehmen werden.“
Zudem senken Stadt und Stadtwerke die Raumtemperaturen in allen ihren Liegenschaften auf das notwendige Niveau. In Büroräumen von Stadt und Stadtwerken herrschen künftig in aller Regel nur noch 18 Grad. Außerdem wird das Temperaturniveau nachmittags sowie am Wochenende konsequent und früher abgesenkt. Für wenig und nicht genutzten Nebengebäude beschränkt sich die Beheizung auf Frostsicherung.
„Das spart ab sofort jede Menge Energie“, sagt Mechtild Schulze Hessing, Bürgermeisterin der Stadt Borken. „Und angesichts der prekären Situation bleibt uns allen nichts Anderes übrig, als unsere Komfortzone zumindest für einige Zeit zu verlassen“, wirbt auch Schulze Hessing bei den Borkenern dafür, sich ebenfalls Gedanken um Energieeinsparung zu machen.
„Spätestens der russische Angriff auf die Ukraine macht deutlich, wie hoch unsere Importabhängigkeiten sind und dass der Ausbau Erneuerbarer Energien keinen Aufschub mehr duldet. Deshalb ist auch unser Engagement in diesem Bereich so wichtig und zukunftsweisend, denn es dient nicht nur dem Klimaschutz, sondern auch der nationalen Sicherheit, indem es die Abhängigkeit von fossilen Energien verringert“, erklärt Stadtwerke-Chef Ron Keßeler und kündigt an, die Themen Windenergie, PV-Anlagen, innovative Wärmeprojekte und Wasserstoff weiter zu forcieren.